Schnitzerfreunde

Advent

OWV-Schnitzer überraschen Kita-Kinder


Von Tanja Pflaum
Seit vielen Jahren treffen sich die Schnitzer des Oberpfälzer Waldvereins (OWV)) Waldthurn zwischen Allerheiligen und Ostern immer montags im Werkraum der Grundschule. In geselliger Runde entstehen in dieser Zeit wunderschöne Kunstwerke, zum Beispiel Tiere, Bäume, Krippenfiguren und Figuren aus dem wahren Leben.
In diesem Jahr hatte „Schnitzer-Capo“ Erwin Klotz eine Idee. „Ich wollte schon immer etwas Gemeinnütziges machen“, erzählte Klotz und so brachte er seinen Einfall, nämlich eine Krippe für die Kindertagesstätte (Kita) zu bauen, den Schnitzfreunden näher. Diese waren von dem Gedanken begeistert und sofort dabei. So kam es, dass die Gruppe kurz vor dem ersten Advent die Kita besuchte. Mit dabei hatten Sie ein großes Krippenhaus und eine geheimnisvolle gelbe Kiste.
In der Gelben Gruppe der Tagesstätte saßen die Kinder bereits erwartungsvoll im Kreis – von ihren Erzieherinnen Theresa Betz und Tanja Pflaum war ihnen nämlich eine Überraschung angekündigt worden. Das Krippenhaus wurde in die Mitte gestellt und Erwin Klotz begann die gelbe Kiste auszupacken. Die Augen der Kinder wurden immer größer, als er Maria und Josef, das Jesuskind, Hirten, Bäume, ein Kamel, einen Elefanten, Ochs und Esel und sogar eine ganze Schafherde auf dem kleinen Tisch aufstellte. Immer wieder griff er in die Kiste und holte Figur um Figur heraus. Und, als ob das noch nicht genug gewesen wäre, hatten die Schnitzer auch noch andere Tiere mitgebracht. Passend zum Jahresthema „Wasser“ der Einrichtung hatten die Hobbykünstler verschiedene Fische, Krebse, Pinguine und sogar Eisbären angefertigt. Alle Figuren sind mit vielen Details ausgestattet, liebevoll bemalt und durch ihre Größe gut für Kinderhände geeignet. „Wir haben beispielsweise die Gesichter herausgearbeitet, bei maschinengefertigten Figuren sind sie oft nur aufgemalt“, erklärte Klotz, dem solche Figuren ein Gräuel sind. Er dankte in diesem Zusammenhang auch Sigi Beimler, der das Holz gesägt, und Alois Bäumler, der die Stücke glatt gehobelt hat.
Gruppenleiterin Theresa Betz bedankte sich im Namen der Kita herzlich für das großzügige Geschenk. Mit dem Bewegungsspiel „Holler, Boller, Rumpelsack“ sagten auch die Kinder der Gelben Gruppe „Vergelt’s Gott“. Damit beim Schnitzen die Kehlen nicht trocken bleiben müssen, gab es zudem eine Kleinigkeit für die Getränkekasse. „Liebe Leute, Tschüss für heute“ – mit diesem Lied verabschiedeten die Kinder am Ende des Besuches die OWV-Schnitzer.

Eine hervorragende Idee hatte Vorsitzender Hans-Peter Reil, als er vor einigen Wochen einen Schnitzkurs anregte.
Am Montag, 10.01.2011 trafen sich ca. 20 Interessenten im Werkraum der Schule. Unter der Anleitung von Anton Pöpperl aus Peystein machten sich die Anwesenden sogleich ans Werk. Nach ca. 10 Abenden ist jeder in der Lage – so Anton Pöpperl – die Heilige Familie anzufertigen. Weitere Schnitzfreunde sind jederzeit willkommen.

Schnitzen – eine Leidenschaft (Roman Bauer)
Seit nunmehr neun Jahren existiert die Schnitzgemeinschaft des OWV Waldthurn. Anfangs in kleiner Runde trafen sich einige OWV`ler im Werkraum der Grundschule, um dem schönen Hobby nachzugehen. Mittlerweile sind alle Tische und Plätze belegt – groß ist das Interesse bei Jung und Alt. Von November bis Februar versammeln sich jeden Montag ca. 20 Schnitzbegeisterte, um Erfahrungen auszutauschen. Der allseits bekannte pensionierte „Gendarm“ und Chef der Schnitzer Erwin Klotz behauptet, dass das Schnitzen die schönste Nebensache der Welt sei und er jede freie Minute im Keller seines Wohnhauses verbringt, um Krippen, Holzfiguren, Weihnachtssterne, Laternen und vieles mehr eigenhändig anzufertigen. Sein Keller gleicht im Übrigen mittlerweile einem regelrechten Kunstatelier. Eine Vielzahl an Exponaten und Unikaten sind hier zu besichtigen.
Selbstverständlich kommt Spaß und Humor an den montäglichen Treffen nicht zu kurz. Bei einem Bier – dem sogenannten Schnitzeröl – wird so manche lokale Begebenheit kritisch beleuchtet und analysiert. Im Mittelpunkt steht jedoch das Bearbeiten von verschiedenen Holzarten – und gerade hierzu steht ein wahrer Meister zur Verfügung. Die Pleysteiner Schnitzkoryphäe Anton Pöpperl macht sich jeden Montag auf den Weg über den Fahrenberg nach Waldthurn um hier mit Rat und Tat seine Freunde anzuleiten und seinen unermesslich großen Erfahrungsschatz weiterzugeben. Mit viel Geduld und einer inneren Ruhe gibt er wertvolle Tipps und einfache Hinweise, die gerne von seinen Schnitzkollegen angenommen werden.
Bleibt nur zu hoffen, dass auch in diesem Jahr ab November der wöchentliche Schnitzertreff wieder stattfindet.

Groß war das Interesse beim OWV-Schnitzkurs. (Roman Bauer)
An zwölf Nachmittagen trafen sich zehn junge Nachwuchsschnitzer im Werkraum der Grundschule Waldthurn, um unter der Anleitung von Anton Pöpperl aus Pleystein die Grundkenntnisse des Schnitzerhandwerkes zu erlernen.Mehr als 60 Figuren, darunter die Heilige Familie mit Hirten und Schafen, fertigten die Kinder, unter Mithilfe des versierten Schnitzmeisters, an. Am letzten Tag nahmen die OWV Vorsitzenden Werner Pankotsch und Roman Bauer die Kunstwerke in Augenschein. Beide waren voll des Lobes über die wunderschönen Holzfiguren, die ihnen die Kinder stolz zeigten und mit großer Freude und Begeisterung erklärten. Mit Wurstsemmeln und Getränken verabschiedete sich Anton Pöpperl von den Teilnehmern, der versprach im Herbst wieder einen Kurs abzuhalten, was große Begeisterung auslöste